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SOKO Tierschutz kritisiert Staatsanwaltschaft Oldenburg

Kriminelle Tierärzte im größten Tierschutzprozess Deutschlands werden geschont. Behördenversagen soll unter den Teppich gekehrt werden.


Der Fall Bad Iburg ist der größte Tierschutzprozess der deutschen Geschichte. Die kriminelle Vereinigung aus Bauern, Viehhändlern und Schlachtern, die systematisch über Jahrzehnte illegal kranke und schwerst verletzte Kühe schlachteten, war nur möglich, weil die Veterinäre des Landkreises Osnabrück nie einschritten.

Zu diesem Skandal von überragendem öffentlichen Interesse und krimineller Energie um die staatlichen Tierärzte passt nicht, dass die Staatsanwaltschaft keinen öffentlichen Prozess gegen die Veterinäre anstrebt. „Offenbar versucht man das krachende Versagen der Behörden bewusst aus der öffentlichen Aufarbeitung rauszuhalten. Das ist nach den lächerlich niedrigen Strafen gegen Täter des Falles ein weiterer Schlag ins Gesicht der unzähligen Opfer. Wenn selbst hier kein Prozess gegen die Mittäter vom Amt kommt, braucht man sich nicht wundern, wenn die massiven Verstrickungen von Behörden in Tierschutzverbrechen weitergehen“, kritisiert Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz.

Die von der Staatsanwaltschaft Oldenburg angestrebten Strafbefehle gegen die Tierärzte ersparen die peinliche öffentliche Verhandlung und den Behörden Fragen, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte.

„Strafbefehle sind für Taten von geringem öffentlichen Interesse und geringer Härte. Also z. B. zu schnelles Fahren, Ladendiebstahl und Schwarzfahren. Nichts davon trifft auf den größten Tierschutzskandal der deutschen Geschichte zu, der eben auch ein Behördenskandal ist“, so Mülln.


SOKO Tierschutz fordert für alle Haupttäter die Höchststrafe von drei Jahren Haft und Berufsverbote, auch gegen die Tierärzte.

„Wenn diese Tierquäler nicht lange eingesperrt werden, kann man sich in Zukunft juristische Wege sparen, da sich der Staat beim Schutz der Tiere aufgegeben hat“, erläutert der SOKO Sprecher.



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