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Corona und die Pelzindustrie


Von Kinderwürstchen und gequälten Pelztieren. Ein Kommentar von Friedrich Mülln Manchmal kommt man sich vor, als hätte man gruselige Hellsicht. Als ich vor einigen Jahren mehrfach Undercover chinesische Pelzfarmen besuchte und das Leid in den Käfigbatterien der Pelzindustrie dokumentierte, erzählte man mir etwas, was mich aufhorchen lies. Auf die Frage, was mit den Kadavern der Marderhunde gemacht wird, sagte man mir nach einigem Gehadere um die Antwort, sie würden zu „ Kinderwurst“ also Schulnahrung. Nerze und Marderhunde entdeckte ich auch auf Märkten als Fleisch für die armen Leute und es wurde auch gerne mal als Rindfleisch in den Handel gebracht. Damals dachte ich mir, dass das gefährlich ist. Wäre ja nicht die erste so genannte Zoonose aus den gigantischen Petrischalen der Massentierhaltung, die auf den Menschen überspringt. Und die Dörfer mit hunderten Pelzfarmen unter katastrophalen Bedingungen waren und sind ein perfekter Herd für Viren. Heute wissen wir, dass wahrscheinlich hunderttausende Pelztiere, speziell Nerze, in den Niederlanden (vermutlich das einzige Land, dass die Tiere untersucht) mit Corona infiziert sind und auch Menschen angesteckt wurden. Man weiß nun eigentlich, dass es Pelztiere sind und nicht Gürteltiere. Wie realistisch ist die These vom entbehrlichen Wildtiermarkt in Wuhan, mit diesem Wissen? Dem Wissen, dass China DAS Zentrum der Pelzindustrie ist und dass Pelztiere Träger und Überträger der Seuche sind. Ist es nicht angenehm für die chinesischen Behörden und die Pelzindustrie einen schmuddeligen Markt als Sündenbock zu schließen und eine Multi-Milliarden-Industrie zu schützen? Eigentlich würde man von Politik und Medien erwarten, dass jetzt jeder Stein in der Pelzindustrie umgedreht wird. Was ist mit den knapp 7000 Pelztierfarmen in der EU? Testet jemand Marderhunde und Nerze in Polen oder Finnland? Was ist mit den Fäkalien der Tiere, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden? Wahrscheinlich wird es so sein, wie bei der Sache mit den Schlachthöfen. Vor zwei Monaten versuchte ich händeringend Medien zu bewegen, über die Seuchengefahr in den Schlachthöfen zu berichten. Damals waren andere Dinge wichtiger. Ich hoffe, dass man bei der Pelz-Connection schneller aufwacht. Die Pelzindustrie ist eine Gefahr für Tier und Mensch. Sie war Quell diverser Seuchen und ist eine Geisel für die Umwelt. Wer es nicht mal schafft diesen Molloch zu beenden, der meint es nicht ernst mit dem Schutz von Mensch und Tier. Pelzindustrie beenden. Für immer.




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