Erst Neustart des Todeslabors, jetzt misslungene Bundesratsinitiative In den nächsten Wochen wird das als Todeslabor weltweit bekannt gewordene LPT in Hamburg nach kosmetischen Veränderungen wieder mit Tieren beliefert, die dort vergiftet werden. Das Labor war durch Undercover-Aufnahmen zur Schließung gezwungen worden. Besonders schwer wiegt der durch vier ehemalige Mitarbeiter gestützte Verdacht der Verfälschung von Studienergebnissen. Hamburg versuchte die weltweite Empörung über den Neustart abzumildern, indem man für eine Bundesratsinitiative des Stadtstaates warb, die Tierversuche allgemein bekämpfen soll. Die Inhalte liegen der Zeitung taz und SOKO Tierschutz vor und zeichnen ein ganz anderes Bild. „Diese Initiative ist eine krude Mischung aus Sachverhalten, die längst durch EU-Recht vorgeschrieben sind und Selbstverständlichkeiten. Die interessanten Punkte sind so schwammig formuliert, dass sie ins Leere laufen werden“, beschreibt Mülln den Hamburger Plan. So wäre es eine gute Idee, Firmen, die Tierversuche machen, dafür zahlen zu lassen, dass sie nicht auf Alternativen setzen. Aber dann ein Schlupfloch einzubauen, das Pseudoprojekte für Alternativen zulässt und damit die eigentlich sehr gute Idee einer Tierversuchssteuer aushebelt, verurteilt das Ganze zum Scheitern. Eine Datenbank von Tierversuchen ist zwar gut, ohne die zwingende Veröffentlichung der Ergebnisse aber wirkungslos, da so keine Doppel- und Dreifach-Versuche verhindert werden können. Die Forderung alle Versuche genehmigen zu lassen, ist fruchtlos, da die Genehmigungspraxis schon jetzt eine Farce ist, die alles durchwinkt. Sonderbar ist, dass manche Sachverhalte als neue Forderungen verkauft werden, die in der EU längst Gesetz sind, wie kompetente Tierschutzbeauftragte, unangemeldete Kontrollen und der Verzicht auf die grausamsten Versuche. Gegen Deutschland läuft unter anderem deswegen ein Vertragsverletzungsverfahren der EU. „Leider hatte Hamburg nicht den Mut die Tierversuche z.B. nach italienischem Vorbild über eine bessere Haltung der Tiere zu bekämpfen. Denn in dem Moment, in welchem man Hunden oder auch Nagern z.B. die Fürsorge und den Lebensraum zukommen lässt, die sie benötigen, ist die Massentierhaltung der Labors ohnehin erledigt. An effektive Maßnahmen wollte man sich aber nicht wagen, weil das auch eigene Tierversuchsprojekte, wie den Neubau des Mega-Tierlabors am Hamburger UKE in Frage stellen würde“, kritisiert Mülln. SOKO Tierschutz fordert ein konsequentes Ende aller Tierversuche und einen klar terminierten Ausstiegsplan der Bundesregierung aus den gefährlichen, grausamen, teuren und sinnlosen Versuchen an wehrlosen Tieren.
top of page
bottom of page
Yorumlar