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Wachteln

 

Großes Leid für kleine Eier

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Wachteln sind eine der vergessenen Nutztierarten. Obwohl Millionen Wachteln in der Nutztierhaltung gehalten und getötet werden und die Produktion in vielen Ländern stattfindet, wissen die wenigsten Menschen über die Hintergründe der kleinen, gesprenkelten Eier im Supermarkt oder die zerbrechlich wirkenden Fleischwachteln im Sechserpack des Tiefkühlregals Bescheid.

 

Wachteln werden hauptsächlich in Frankreich, Spanien, Italien und China produziert. Aber auch in Deutschland gibt es mehrere, große Betriebe zur Haltung dieser Tiere und viele Hinterhof- oder Dachbodenzuchten. Bei Wachteln unterscheidet man zwischen Legewachteln für die Eierproduktion und Fleischwachteln.

 

Die Legewachtelbetriebe sind fast ausnahmslos Käfigbatterien, in denen die Wachteln in mehreren Etagen übereinander, in sehr niedrigen Käfigen gehalten werden. Wachteln sind die Senkrechtstarter unter den Vögeln und setzen in der freien Natur auf einen sekundenschnellen Start in die Höhe. Sie können erstaunliche Sprünge vollbringen und auch kurze Strecken fliegen. Im Käfig endet jeder dieser Versuche, die bei den stressempfindlichen Tieren jeden Moment passieren können, krachend an der Käfigdecke. Die Folge ist ein rapider Federverlust; die Tiere zeigen nackte Stellen, Verletzungen und durch die langen scharfen Schnäbel kommt es zu gegenseitigen Verwundungen.

 

Die Käfige sind häufig enorm dicht besetzt. Eine Kontrolle der einzelnen Tiere auf Gesundheit, Verletzungen oder gar Tod ist kaum möglich. Dementsprechend pflastern verwesende Kadaver den Boden. Lebende Tiere stehen auf toten Artgenossen. Natürliche Verhaltensweisen, wie Sandbaden oder Scharren sind im Gitterkäfig nicht möglich.

 

Großes Leid für den kleinsten Braten

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Das Ganze wird in der Fleischwachtelproduktion noch einmal auf die Spitze getrieben. Hier kommen zwar keine Käfige zum Einsatz, sondern simple Bodenhaltung, aber wie auch bei Masthühnern oder Puten verdient Bodenhaltung eher die Frage, ob sie vielleicht sogar schlimmer ist als Käfighaltung. In einer Halle werden in der Regel mehr als 100.000 Wachteln gehalten, qualvolle Enge, nur Kunstlicht, das auch in der Nacht brennt, keine Chance für schwache Tiere. Gute Chancen haben hier Krankheiten. Die Gegenmaßnahmen sind bekannt.

 

Sowohl Fleischwachteln, als auch Legewachteln werden auch gerne im Kleinen gehalten. So findet sich in Bayern eine Wachtelbatterie für hunderte Tiere auf einem Dachboden und die Produkte werden auf dem Bauernmarkt verkauft. Auch die Schlachtung der Tiere ist nicht geregelt und es kommt dabei zu grausamen Vorgängen und nur selten zu Betäubungen. Tiertransporte, Misshandlungen und die anderen Nebeneffekte der Tierhaltung betreffen auch die kleinen Hühnervögel ohne Rechte.

 

Keine 3 steht auch für Tierquälerei

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Wachteln haben, wie andere vergessene Nutztiere, wie Enten oder Puten das Pech trotz Ausbeutung vom Gesetz völlig ignoriert zu werden. Es gibt keine Regeln, so mancher Betrieb wird nie kontrolliert und die Rechtsunsicherheit lässt Tierärzte und Behörden von Maßnahmen zurückschrecken. Eine Kennzeichnung gibt es auch nicht und so erfährt man zwar beim Hühnerei anhand der Nummern 0-3 die Produktionsart, das Herkunftsland, Ort und sogar Stall, beim Wachtelei aber gar nichts.

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