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Corona-Katastrophe bei Tönnies


Schulen und Kitas werden geschlossen, der Schlachthof nicht. Ist der Regierung totes Fleisch wichtiger als Bildung? Vor einigen Wochen überschlugen sich die Politiker mit markigen Worten gegen die Fleischindustrie. Die Werkssklaverei sollte gestoppt, die Ausbeutung von Mensch und Tier ausgebremst werden. Geschehen ist bisher nichts. Viel zu spät hatten Politiker durch die Coronakrise bemerkt, wie gefährlich die Schlachtindustrie in einer Pandemie-Lage werden kann, obwohl die Missstände seit Jahrzehnten bekannt sind. Leider ist seit dem nichts passiert. Die Bundesregierung hat zwar in den letzten Monaten das Leben aller EinwohnerInnen auf den Kopf gestellt, Freiheitsrechte massiv eingeschränkt und Existenzen gefährdet, aber die Fleischindustrie unberührt gelassen. Das zeigt, dass der totale Schutz dieser Branche, die in weitem Maße auf Rechtsbruch und Gesetzlosigkeit basiert, in Deutschland unantastbar ist. „Fleisch scheint wichtiger als das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Bildung und Freiheit zu sein“, so Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz. Der Tönnies Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück schlachtet bis zu 30.000 Schweine am Tag: Ein System, das nur mit maximaler Ausbeutung funktioniert. Dass dieser Betrieb nicht sofort geschlossen wird, wenn er mit hunderten Corona-Fällen das ganze Land in eine zweite Corona-Welle stürzen kann, sondern „nach und nach heruntergefahren“ wird, ist schlicht ein Skandal. Nach diesem Muster wurde aber schon mehrfach verfahren. Schlachthöfe mit Corona-Ausbrüchen arbeiteten in den letzten Monaten regulär weiter. SOKO Tierschutz fordert, dass die Politik endlich entschieden gegen diese Branche durchgreift und keine Sonderbehandlungen mehr zulässt. Schlachthöfe, die mehr Corona-Fälle produzieren als ein ganzes Land, gehören permanent geschlossen. Die Abhängigkeit von der Fleischbranche muss enden. Auch ohne neue Gesetze könnten die Behörden bereits effektiv durchgreifen. Leider werden die bereits existierenden Gesetze und Regeln zum Schutz von Menschen, Umwelt und Tieren in der Fleischindustrie nicht angewendet. Strafanzeigen von Tierschutzorganisationen werden systematisch eingestellt, wie jüngst im Fall des OSI-Schlachthofes Tauberbischofsheim, der auch Tönnies belieferte. „Es geht ja nicht nur um Corona, es geht auch um unser aller Zukunft, denn die Fleischindustrie ist ein riesen Klimakiller, multiresistente Keime sind die größte gesundheitliche Bedrohung des 21. Jahrhunderts und auch Corona kam wie praktisch jede Pandemie aus der Tierausbeutung. Die Fleischindustrie ist nicht mehr zeitgemäß und bedroht die Zukunft der Menschheit auf diesem Planeten“, betont Mülln. SOKO Tierschutz fordert eine sofortige Einführung einer Steuer auf Tierprodukte, eine massive Steuersenkung für pflanzliche Produkte und einen Ausstiegsplan aus der Tierindustrie. Foto: Symbolfoto ( Schlachthof Düren)




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