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Pelz

 

Artgerechte Haltung?

Weltweit werden über 40 Millionen sogenannte Pelztiere gehalten. Die Füchse oder Marderhunde, die ihr Leben auf einem Quadratmeter im Käfig fristen müssen, können nicht in der Erde wühlen. Die Nerze, in noch winzigeren Käfigen gefangen gehalten, haben Schwimmhäute, werden damit aber niemals Wasser berühren können.

Das kurze Leben der Tiere hat mehrere Stadien. Jedes stellt eine Grausamkeit für sich dar. Es beginnt mit der Vergewaltigung der Muttertiere und dem Werfen des Nachwuchses im Frühjahr. Gestresste Mütter fressen ihre eigenen Kinder, Jungtiere fallen durch Käfiggitter und bald kommt es zu ersten Rangkämpfen in der Enge des Käfigs. Diese Phase wird Kannibalismusphase genannt. Dabei kommt es zu grausamen Verstümmelungen. Nach der Isolation der Tiere, beginnt die absolute Monotonie, deren Resultat schwere Verhaltensstörungen sind. Das kurze Jahr im Leben der Pelztiere, schließt die Tötung durch Gas oder Elektroschocks ab - in China ist ein Schlag auf den Kopf üblich. Viele Tiere sterben langsam, qualvoll und nicht wenige sind bei der Häutung noch nicht tot. Diese Bedingungen sind überall weltweit ähnlich, ob in Skandinavien oder in China, dem weltweiten Marktführer in Sachen Pelz.

 

Alternative Wildfang?

Hier kommt es zur erbarmungslosen Jagd auf Tiere wie Kojoten und Nutrias. Tiere ertrinken in der Falle, warten qualvoll im Tellereisen auf den Tod oder werden angeschossen.

 

Pelz als Nebenprodukt?

Eine gigantische Menge an Pelzen kommt von sogenannten Nutztieren. Hier wird häufig von Nebenprodukten gesprochen. Das stimmt nicht ganz, denn Millionen Kaninchen werden nur für ihr Fell gehalten und auch bei den Mastkaninchen spielt das Fell eine wichtige Rolle. Auch hier stammen die Pelze aus Käfigbatterien – Kannibalismus und Krankheit inklusive.

 

Wie erkenne ich Pelz?

Machen Sie den Test: Blasen Sie in das Fell! Bildet sich ein Kanal, der in der Regel bei Echtpelz zu Leder führt, handelt es sich um Echtpelz. Auch eine angebrannte Haarprobe im Vergleich zum eigenen Haar, bringt schnell Sicherheit. Auf vorgeschriebene Kennzeichnungen wie „enthält nichttextile Bestandteile tierischen Ursprungs“ kann man sich nicht verlassen. Pelz wird nicht selten, illegal als Synthetik ausgeschildert oder gar nicht erst erwähnt.

Auch die Kennzeichnung der Tierart ist häufig nicht korrekt. So wird der auf englisch „raccoon dog“ genannte Marderhund häufig auch auf in Deutschland verkauften Pelzprodukten  als „raccoon“, also Waschbär, deklariert, um das Wort Hund zu vermeiden.

Früher war Pelz teuer, heute ist er ein spottbilliges Massenprodukt. Ein Marderhund wird auf Pelzmärkten in China für 12 Euro verkauft, daraus entstehen bis zu zwanzig Pelzbesätze für Jacken und unzählige Mützenbommel. Der niedrige Preis ist kein Beweis für Pelzimitat.

 

Was Sie tun können:

· Verzichten Sie auf jede Art von Pelz und Fell tierischen Ursprungs

· Entfernen Sie bereits gekaufte Pelzbesätze von Jacken und Mützen, um nicht weiter als Werbung für Pelz zu laufen - auch mit gut gemachtem Kunstpelz wirbt man für Pelz.

· Sprechen Sie Freunde mit Pelz an, klären Sie auf

· Unterstützen Sie SOKO Tierschutz in der Aufklärungsarbeit

 

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