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J A G D

Mord als Hobby

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Die Jagdlobby führt viele Gründe auf, um den Sport Jagd und die daran hängende Milliardenindustrie zu rechtfertigen. Kratzt man ein wenig an der Oberfläche, bleibt bis auf den Förster, der ein angefahrenes Tier erlöst nicht viel mehr übrig als ein Hobby, das Menschen Spaß macht und Lust und Nervenkitzel verspricht. Die Jäger finden immer einen Grund zur Jagd: Ein Tier wird gegen ein anderes ausgespielt, geschützte Tierarten sollen geschützt werden, aber geschützte Tierarten, die wieder Fuß fassen, müssen erneut "kurz gehalten" werden. Alleine im Jahr 2014 wurden mehr als 300.000 geschützte Feldhasen getötet. Die natürliche Regulation wird durch erbarmungslose Jagd auf Raubtiere und Wildfütterung im Winter und Sommer ausgeschaltet und somit das Argument der Überpopulation selbst geschaffen. Auch der Stress durch jagdliche Eingriffe und die Befahrung der Reviere führen zu einer durchaus erwünschten höheren Vermehrungsrate.

 

Stress, Angst und Leiden

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Für die Tiere bedeutet die ständige Präsenz der Jäger in den Wäldern und ohnehin sehr begrenzten Wildnisarealen, ständigen Stress. Ein Wald mit aktiver Jagd ist unschwer an den vielen Jeeptrassen zu erkennen. Futterkrippen und -plätze, Hochsitze,  Fallenbunker und Jagdhütten sind die Infrastruktur der Jagd. Wer denkt, ein Tod durch die Jagd ginge schnell und schmerzlos, der täuscht sich. Denn obwohl die Jäger, trotz angeblicher Weidgerechtigkeit, auf Nachtsichtgeräte und Scharfschützengewehre setzen und die Tiere mit Ködern vor die Flinte locken, trifft kaum ein Schuss perfekt. Das Ergebnis: Nachsuche, die nach Jagdregeln auch erst nach einigen Stunden beginnen darf.

 

Das bedeutet, dass man dem schwer verletzten, entsetzlich leidenden Tier noch Zeit lässt, um mit ausbrechenden Eingeweiden durch den Wald zu rennen, um die Nachsuche zum Erlebnis zu machen. Schweißhund sei Dank (Schweiß ist der jagdliche Begriff für Blut) werden die Tiere dann erlöst. Ihre Kadaver werden häufig vergraben oder entsorgt. Manches Tier dient als Luderplatz zum Anlocken der nächsten Opfer. Fallenjagd, ob mittels Fangeisen oder Lebendfalle, ist immer noch Alltag. Die Opfer: hunderttausende kleine Raubtiere, aber auch Hunde und Katzen. Alleine mehrere hunderttausend Haustiere werden jedes Jahr durch Jäger getötet.

 

Schädlich für die Umwelt

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Etwa 25 Tonnen des lebensgefährlichen Schwermetalls Blei werden jedes Jahr in Deutschland durch Jäger in Wald und Flur verteilt. Ein Bruchteil davon würde in jedem anderen Fall zu empfindlichen Strafen führen. Die Jagd verursacht durch Fütterung, Jagdstress und Zerschlagung von Familienverbänden immer höhere Populationen und die dadurch in Kauf genommene Beeinträchtigung der Vegetation. Die gezielte Bejagung von Konkurrenten wie Füchsen und die Hetze gegen diese Tiere als Schädlinge, führt zur Tötung von hunderttausenden dieser wichtigen Räuber im Wald, die dort für Gleichgewicht sorgen, ein Gleichgewicht, das durch die gezielte Massenzucht von Jagdtieren, wie nicht einheimischen Fasanen oder Kaninchen sogar noch massiv geschädigt wird.

 

Was weltweiter Jagdtourismus für Artenschutz und Umweltschutz bedeuten ist leicht zu erschließen. Auf den internationalen Jagdmessen löst sich die Lüge von Hege und Pflege schnell in Luft auf: Elefanten, Bären, Affen, Nashörner, alles nur eine Frage des Budgets. Projekte von Naturgebieten ohne Bejagung haben hingegen große Erfolge erzielt, denn die Natur ist der Meister des Gleichgewichts und schafft wieder Ordnung, wo Menschen jahrzehntelang Chaos und Leid verursacht haben.

 

Schädlich für den Menschen

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Mal abgesehen davon, dass Wildbret häufig massiv, radioaktiv verseucht ist und durchaus bleihaltig sein kann, verursacht die Jagd jedes Jahr den Verlust von vielen Menschenleben. Die Tochter, der Jagdkumpan, der Bundeswehrsoldat auf Übung, der Spaziergänger am richtigen Ort zur falschen Zeit oder der Jäger selbst. Jedes Jahr werden in Deutschland dutzende Menschen durch Jäger und Jagdwaffen in falscher Hand getötet. Da Jäger in Deutschland, dank zahlreicher weidgrüner Politiker, eine sehr gute Lobby haben, wird jeder dramatische Wildunfall, die Umweltschäden und die Tierquälerei nur ein Teil der Statistiken und die Jagd geht weiter.

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